Die Herausforderungen von kleinen Bauernhöfen
Von Julia Wuenscher
Mit March wollten wir unseren Familienbauernhof in Haselbach in der Oststeiermark wiederbeleben. Das Leben auf dem Land hat definitiv seine Vorteile und kann wunderschön sein: Direkt in der Natur sein, kein Lärm (geschätzte fünf Autos fahren pro Tag am Hof vorbei), und das Gefühl einfach Raum zu haben. Raum zum Durchatmen. Raum für Ruhe. Dies ist definitiv ein Privileg, dessen wir uns bewusst sind.
Aber es gibt leider auch andere Seiten dieser Medaille. Seit 2012 haben 19.000 Bauernhöfe in Österreich aufgegeben (Stand 2019). Familienbetriebe stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen, entweder sind sie gezwungen zu wachsen oder sie müssen aufgeben. 1951 lag die durchschnittliche Betriebsgröße bei ca 10 Hektar, mittlerweile sind es 20 Hektar. Die Bauernhöfe werden also immer größer und kleinere Betriebe haben es daher schwerer, sich gegen die großen Betriebe zu behaupten.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns 2020 auf eine neue Reise mit Lavendel begeben. Jeden Tag, an dem unser Lavendel wächst und gedeiht, sind wir dankbar für diese Erfahrung und streben nach Neuem. Aber natürlich gibt es auch schlaflose Nächte bei Gewittern oder bei starkem Regen. Nichtsdestotrotz sind all' diese Sorgen nebensächlich, wenn man im Sommer auf ein Blütenmeer von über 6.000 Pflanzen blicken kann.